Der Spitzwegerich

Plantago lanceolata L. Plantaginaceae (Wegerichgewächse)

Synonyme: Aderkraut,  Lungenblatt, Rossrippe, Spitz-Wegeblatt,Wegetritt, König der Wege

 

Die spitz zulaufenden Blätter mit den charakteristischen Längsadern  

ähneln den Gräsern, seine unscheinbare Blüte erinnert an eine Ähre.

So fällt er kaum auf in den trockenen Wiesen, Feldern oder an Straßenrändern

-  und doch ist er der „König der Wege“:

 

Seine im feuchten Zustand klebrigen Samen blieben an so mancher Fußsohle hängen, auf diese Weise verbreitete er sich bis nach Amerika, wo er von den Indianern „Fußtrittdes weißen Mannes“ genannt wird.

Für die Germanen verkörperte der Wegerich die wieder aus der Unterwelt ans Licht getretenen Seelen, die nun den Menschen auf derErde nachfolgten.

Ein „König“ ist er vor allem in der Heilkunde:

 

Schon in der Steinzeit wurde er als Heilmittel gegen Schwellungen eingesetzt.

Die Römer nutzen ihn bei starkem Husten und bei Schüttelfrost.

Im Mittelalter wurde er zur Blutstillung und Wundbehandlung z.B. bei Bisswunden, Brandwunden oder Geschwüren verwendet.

Frisch gepflückte, zerkleinerte Blätter,  

direkt auf Insektenstiche oder kleine Verletzungen aufgetragen,  

helfen heute noch manchem Wanderer als „Notpflaster“.

Auch als Nahrungsmittel kommen die jungen Blätter zum Einsatz, z.B. als würzige Salatbeilage oder püriert als Smoothie.

 

Die Anthroposophische Therapierichtung nutzt ihn wegen seiner Schleimstoffe, den Kieselprozessen und den tonisierenden Bitterstoffen zur Regulierung übermäßiger Stoffwechselprozesse bei Entzündungen im Bronchialbereich.

 

Gängige Präparate sind z.B.   

Wala Plantago Hustensaft,  

PlantagoBronchialbalsam oder  

Bronchi Plantago Globulivelati